Plädoyer für BGM mit mehr Tiefe

Ende Juli 2024 erschien in der Wirtschaftswoche ein Artikel, bei dem analysiert wurde, auf welche Stellen Unternehmen jetzt verzichten und welche Kompetenzen zukünftig gefragt sein werden.

Als eine Herausforderung wurde der aktuelle und insbesondere der zukünftige Fachkräftemangel benannt. Im gleichen Atemzug wurde betont, welche Gefahren mit hohen Krankenständen einher gehen. Ich stimme zu 100% dem Appell zu, dass die Unternehmen an die Ursachen von Überlastung und Erschöpfung ran müssen.

 

Screenshot des Artikels auf wiwo.de vom 29. Juli 2024

Gesunde Arbeitsbedingungen und verlässliche Zusammenarbeit sind mehr als „nice to have“.

Wie gut, dass mehr und mehr ein Bewusstsein dafür entsteht, dass betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) weit mehr ist, als die „Verwaltung von Obstkörben und Yogakursen“. Diese Aussage stammt übrigens von einer internen BGM-Verantwortlichen, die ich hier anonym zitieren darf.

Für mehr Wirksamkeit an echten Problemen arbeiten

Betriebliches Gesundheitsmanagement wird vielmehr dann wirksam, wenn an der Lösung echter Probleme gearbeitet wird. Gesundheit ist ein Querschnittsthema in der Organisation und kann keinesfalls alleine vom BGM-Team oder von HR bearbeitet werden. Es braucht die Unterstützung und ein aktives Mitwirken der Menschen in Führungsverantwortung.

Hören Sie genau hin, wenn Sie mit Mitarbeitenden im Gespräch sind. Und nehmen Sie deren Expertise ernst. Machen Sie Gesundheit zum Thema. Nehmen Sie das Rückkehrgespräch nach einer Erkrankung zum Anlass, um über Verbesserungen in den Arbeitsbedingungen ins Gespräch zu kommen:

Was braucht es, um gesund hier arbeiten zu können?

Viele Unternehmen schätzen darüber hinaus meinen Blick von „von außen“. In Team-Workshops und insbesondere in Workshops im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychische Belastung mache ich mir ein differenziertes Bild von den Stressoren und Ressourcen in der jeweiligen Organisation. Diese Analyse ist eine wertvolle Grundlage für meine Kundinnen und Kunden, die Organisation weiter zu entwickeln.

In Workshops mit Mitarbeitenden und Teams nehme ich insbesondere folgende Faktoren als Stressoren wahr:

  • Unklare Arbeitsprozesse und damit einhergehende Doppelarbeiten
  • Einerseits die Forderung nach Eigeninitiative und gleichzeitig die Erwartung, keine Fehler zu machen („Blame Game“)
  • Informationen sind schwer zugänglich („Wissen ist Macht“)
  • Ungeklärte Konflikte und fehlende Unterstützung
  • Sinnlose Beschäftigung macht es schwer, an den eigentlichen Problemen zu arbeiten …
  • .. und führt zusätzlich noch zu einer Arbeitsverdichtung

Es lohnt sich, bei diesen Phänomenen in die Tiefe zu gehen und nach den Ursachen zu schauen. Denn ungünstige Arbeitbedingungen verstärken die Kündigungsbereitschaft.

Und Sie wissen vermutlich aus eigener Erfahrung, wie langwierig und kostenintensiv es ist, eine vakante Stelle mit einer qualifizierten Person zu besetzen. Die Dringlichkeit zu handeln ist also offensichtlich. Zumal ohnehin knapp die Hälfte der Beschäftigten zumindest offen für einen Wechsel sind.

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