Alexandra Gerstner

Die GB Psych: So schlimm, wie ein Zahnarztbesuch?

Diese Woche standen mir zwei unangenehme Termine bevor: Mein Zahnarzttermin am Montag und heute der Workshop zur psychischen Gefährdungsbeurteilung.

Zufrieden stellte die teilnehmende Person zum Ende des Workshops fest, dass lediglich der Besuch beim Zahnarzt unangenehm war. In den Ausführungen wurde deutlich, was im Workshop gut gelaufen ist. Offenbar waren Verlauf und Ergebnis anders als erwartet. Themen, die schon länger im Raum standen, konnten bearbeitet werden. Methodisch hatte ich den Workshop so vorbereitet, dass kritische Themen benannt und bearbeitet werden können. Ich bin immer wieder begeistert, wie gut mit Hilfe von Liberating Structures Interaktionen und echter Austausch ermöglicht werden.

Symptombehandlung oder die Ursache des Schmerzes angehen?

An die ironische Einleitung des Feedbacks kann ich gut anschließen. Wenn die GB Psych wirksam sein soll, sind ähnlich wie bei einer unangenehmen Zahnbehandlung die Auslöser des Schmerzes an der Wurzel zu packen. Basis für einen erfolgreichen Prozess ist eine gründliche Auftrags- und Zielklärung:

  • Worum soll es bei der GB Psych gehen?
  • Besteht eine ehrliche Bereitschaft, die Belastungen zu verstehen und Zumutungen entgegen zu wirken? Oder ist eher eine kosmetische Behandlung gewünscht?


Damit Wirksamkeit sich entfalten kann, sind Vereinbarungen zu treffen, wie mit den Ergebnissen weiter gearbeitet wird. Aus meiner Sicht ist das essentiell. Sowohl für den Erfolg der Gefährdungsbeurteilung als auch für die Bereitschaft der Mitarbeitenden, sich aktiv in dieses und zukünftige Vorhaben einzubringen. Andernfalls wird wertvolle Arbeitszeit verschwendet. Nachvollziehbar, wenn Workshops und ähnliche Formate dann zurückhaltend oder gar zynisch bewertet werden.

Die psychische Gefährdungsbeurteilung ist auch ein wichtiges Signal für jene Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sein, die bereits da sind. Mit gesunden Arbeitsbedingungen schaffen Sie die Voraussetzungen, dass Mitarbeitende gut arbeiten können und bleiben wollen.

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